BPM

Das Tempo moderner Dance Music wird in BPM angegeben. BPM steht für Beats Per Minute/Taktschläge pro Minute. Bei einem BPM-Wert von 120 folgen die Beats im Abstand von 0,5 Sekunden aufeinander. Jedes musikalische Genre hat einen typischen BPM-Wert. Hiphop liegt bei 100, EDM liegt normalerweise bei 130, Trance geht hoch bis 140, während härtere Genres wie Hardstyle und Drumnbass bei 160 und höher liegen.

Beats, Takte und Phrasen

Wenn Ihnen das BPM-Konzept tatsächlich fremd ist, spielen Sie einmal Ihren Lieblings-Dancetrack ab. Warten Sie auf den Part, bei dem der Beat einsetzt. Meistens ein von der Bassdrum gespieltes Pattern: dum-dum-dum-dum-dum-dum-dum-dum. Wahrscheinlich nicken Sie jetzt schon mit dem Kopf im Takt.

Jedes 'dum' ist ein Beat (Taktschlag). Je nach Geschwindigkeit der Musik enthält eine Minute mehr oder weniger 'dums'. Daher der Name BPM oder Beats Per Minute.

In der Dance Music bilden 4 Beats einen 'Bar/Measure' (Takt). Und alle 8 Takte bilden eine 'Phrase'. Diese Konzepte werden im folgenden Video ausführlicher erklärt.


Okay, so weit so gut – zurück zu Resolume! Mit Resolume kann man seinen Content sehr einfach zu den BPM synchronisieren, die der DJ aktuell verwendet. Diese BPM-Regler sind so wichtig fürs VJing, dass sie auf der Toolleiste in der Mitte des Interface angeordnet sind.

BPM einstellen

Man kann die BPM auf mehrere Arten einstellen.

Wenn Sie genau wissen, welchen BPM-Wert der DJ verwendet, können Sie die BPM direkt eingeben, indem Sie den Wert anklicken und einen neuen Wert eintippen.

Wenn Sie die Trackliste des DJs nicht auswendig kennen, sollten Sie einfach Ihre Ohren benutzen und im Takt zur Musik einige Male auf den 'Tap' Button klicken, um das Tempo einzustellen. Klicken Sie auf den Button im Takt der Musik. 1-2-3-4, 1-2-3-4. Nachdem Sie einige Beats mitgeklickt haben, klicken Sie beim ersten Beat der neuen Phrase auf den 'Resync' Button. Beim Klicken auf 'Resync' wird alles in Resolume, das auf BPM Sync eingestellt ist, auf den ersten Beat des ersten Takts der ersten Phrase zurückgesetzt.

Beobachten Sie jetzt das kleine blaue Quadrat, das sich im Uhrzeigersinn in dem etwas größeren blauen Quadrat bewegt. Bei korrekter BPM-Einstellung sollte das blaue Quadrat bei jedem ersten Beat in die obere linke Ecke springen. Zur Verdeutlichung und zur besseren Prüfung, ob man noch synchron zur Phrasierung ist, leuchtet um dieses Quadrat herum alle 16 Beats ein kleiner Rahmen auf.

Wenn das blaue Quadrat etwas zu spät ankommt, ist der BPM-Wert zu niedrig und das Tempo zu langsam. Der Unterschied fällt anfänglich kaum auf, aber im Verlauf des Songs wird man immer stärker asynchron. Zur Korrektur erhöhen Sie den BPM-Wert geringfügig, indem Sie ein paar Mal auf den „Plus“-Button klicken bzw. auf den „Minus“-Button, wenn das Quadrat zu früh ankommt. Wenn Sie völlig aus dem Takt sind, können Sie das Tempo natürlich auch nochmals auf dem 'Tap' Button mitklicken.

Klicken Sie dann beim ersten Beat der Phrase nochmals auf Resync und achten Sie auf eine etwaige Abweichung. Wiederholen Sie das Verfahren, bis alles stimmt. Auf die gleiche Weise passen DJs die Beats von Schallplatten an. Mit etwas Übung werden Sie den korrekten BPM-Wert sehr schnell einstellen können.

Wenn Sie den mit 'Resync' erzeugten harten Schnitt nicht mögen, können Sie auch die 'Nudge Up' und 'Nudge Down' Buttons anklicken. Damit erhöhen/verringern Sie das Tempo vorübergehend, solange die Buttons gedrückt gehalten werden. Beim Loslassen kehrt Resolume zum Ausgangswert zurück. So können Sie die Musik einholen oder sich von der Musik einholen lassen.

Wenn Sie nur ein Video-Set performen, können Sie auch ein Metronom in die Kopfhörer einspielen, um Ihre Visuals auf den Beat des Audios abzustimmen.

Später werden wir sehen, wie man das Tempo in Resolume mittels MIDI Clock oder Ableton Link zu anderen Programmen oder Geräten synchronisiert.

Rhythmus in Visuals

„Moment mal“, werden Sie sagen, „was hat dieses ganze Rhythmus-Ding mit Visuals zu tun? Ich bin ein VJ und kein DJ!“

Ok, das stimmt. Man muss nicht alle seine Visuals auf den Beat abstimmen, um ein guter VJ zu sein. Wenn man „Tunnel Fly-throughs“ ohne sichtbare Rhythmik abspielt, reichen die elementaren Geschwindigkeitsregler völlig aus. Aber wenn Ihr Video offensichtlich rhythmische Komponenten enthält, sollte man diese auf die Musik abstimmen. Und eine gute Möglichkeit hierzu ist das oben besprochene, sogenannte „Beat-Matching“.

Beispiel: Sie spielen auf einer Dubstep-Party eine kurze Lauf-Animation eines riesigen Mecha ab. Wenn Sie Dubstep und Mecha nicht mögen, ist das auch OK. Das Beispiel ist allgemein gültig.

Es macht Sinn, wenn jeder Schritt des Mecha mit einem Bassdrum-Schlag zusammenfällt. Dadurch sieht es so aus, als wäre das Video speziell für diesen Track produziert worden. Deshalb ist Beat-Matching so ein wichtiges Tool.

Zuerst müssen Sie sicherstellen, dass jedes 'Event' in Ihrem Video als ein Vielfaches von 2 angelegt ist. Der Roboter macht also 4 Schritte, 8 Schritte, 16 Schritte, 32 Schritte etc. Auf diese Weise wird Resolume die Beats korrekt erraten, wenn Sie die Clip-Wiedergabe auf BPM Sync umschalten. Sie müssen dann nur noch die BPM synchron halten und alle Ihre Videos werden sich danach richten.

Das hier verlinkte Video ist eigentlich ein schlechtes Beispiel. Der Roboter macht 12 Schritte, was für die Synchronisation suboptimal ist. Wenn Sie das Video herunterladen, sollten Sie es entweder innerhalb von 12 Beats abspielen oder so zuschneiden, dass es nur noch 8 Schritte enthält. Oder noch besser: Laden Sie gar keine Videos von Youtube herunter und erstellen Sie Ihren eigenen fantastischen Mecha Robot Content mit genau der richtigen Schrittanzahl.

Dies funktioniert natürlich nicht nur mit riesigen Mechas und Dubstep, sondern auch mit Steampunk-Maschinen, die auf düsteren Techno-Tracks pulsierend Dampf ausstoßen, oder seltsamen Aliens, die bei Goa Trance Music telepathische Impulse über ihr drittes Auge absondern. Es funktioniert sogar mit abstrakten Animationen für Großraum-EDM. Rhythmus ist Leben und Leben ist Rhythmus.

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