Clips
Clips sind das A und O von Resolume – ohne Clips könnten wir die Bildschirme und Lautsprecher nicht mit Inhalt füttern.
Ein Clip ist normalerweise ein Video. Aber Clips können auch viel mehr sein. Zum Beispiel ein Standbild oder eine Audiodatei oder sogar eine Kombination von Audio und Video.
Clips können auch Quellen enthalten – etwa eine Live-Kamera oder Plugins, die Content „im Flug“ erzeugen. Grundsätzlich ist ein Clip ein beliebiger Medientyp, mit dem man seine Ausgabe erzeugt.
Clips triggern
Zum Triggern eines Clips klickt man einfach auf sein Miniaturbild. Um den Clip zu wechseln, kann man entweder einen neuen Clip an seiner Stelle triggern oder das große X auf der linken Seite der Ebene anklicken, um ihn zu entfernen.
Ein guter VJ triggert auch nur den richtigen Clip zur richtigen Zeit. Sie brauchen das Handbuch gar nicht mehr weiter zu lesen.
Noch da? Cool. Denn es gibt jede Menge Optionen!
Spalten triggern
Eine Spalte ist ein vertikales Set von Clips.
Durch Triggern der Spalte kann man mehrere Clips gleichzeitig triggern. Indem man ein Set gut aufeinander abgestimmter Clips triggert, kann man schnell den gesamten Look wechseln.
Trigger-Einstellungen
Man kann auch festlegen, wie einzelne Clips auf einen Trigger reagieren.
Tipp! Sie können die Einstellung eines Clips ändern, bevor dieser live geht. Wählen Sie den Clip, anstatt ihn zu triggern, indem Sie den Namen-Anfasser unter dem Miniaturbild anklicken.
Bonus-Tipp! Alle im Folgenden beschriebenen Funktionen können auch gleichzeitig für mehrere Clips geändert werden. Wählen Sie die Clips mit gedrückter Shift-Taste und ändern Sie die Funktion via Clip-Menü oder dem via Rechtsklick abrufbaren Dropdown-Menü.
Beat Snap
Mit der Beat Snap-Option legt man fest, wie lange die Clips bis zu ihrem Einsatz warten müssen, zum Beispiel bis zum nächsten Beat, nächsten Takt, zwei Takte, vier Takte usw. Dies ist bei audiovisuellen Musikclips besonders praktisch.
Bei Musik-Software wird diese Funktion häufig „Quantisierung” genannt.
Man kann die Beat Snap-Option für einzelne Clips einstellen. Wählen Sie den Clip und anschließend das Menü Clip > Beat Snap.
Wenn Sie den Clip auf „Kompositionsabhängig“ einstellen, benutzt er die Vorgaben der Komposition.
Über das Menü Komposition > Beat Snap kann man die Beat Snap-Option für die ganze Komposition festlegen.
Clip-Ziel
Eigene Ebene
Standardmäßig wird ein Clip nach dem Anklicken auf der Ebene abgespielt, auf der er liegt. Diese Form von Triggering ist am klarsten strukturiert und am überschaubarsten.
Aktive Ebene
Bei Bedarf kann man Clips auch so einstellen, dass sie auf der Ebene abgespielt werden, die im Moment des Triggerns gerade aktiv ist. Auf diese Weise kann man mit einem großen Set von Content schneller improvisieren.
Freie Ebene
Man kann einen Clip auch auf der Ebene triggern, die gerade frei ist. Die Option „Freie Ebene“ des Menüs Clip > Ziel macht in Kombination mit der Piano-Option von Clip > Triggerstyle besonders viel Spaß (siehe unten).
Man kann dann mit der Tastatur oder einem MIDI-Gerät ganze „Clip-Akkorde“ spielen, wobei jeder Clip so lange angezeigt wird, wie er gewählt ist.
Natürlich benötigen Sie pro gleichzeitig spielbarem Clip eine separate Ebene.
Kompositionsabhängig
Wie bei Beat Snap kann man diese Einstellung für die ganze Komposition (Komposition > Clip Zielobjekt) und für einzelne Clips (Clip > Ziel) ändern.
Triggerstyle
Wenn Sie auf einen Clip klicken, wird er normalerweise gestartet und spielt so lange, bis Sie die Ebene leeren oder einen anderen Clip abspielen.
Via Clip > Trigger-Stil können Sie auch einen Piano-Modus nutzen, bei dem die Ebene automatisch geleert wird, wenn Sie den Finger von der Maustaste (bzw. MIDI-Taste oder Tastaturtaste bei der Verwendung von Tastenkürzeln) nehmen.
Über das Menü Komposition > Clip Triggerstyle kann man den Triggerstyle für die ganze Komposition festlegen. Sie können den Triggerstyle für einen einzelnen Clip bestimmen, indem Sie ihn wählen und im Menü Clip > Trigger-Stil die gewünschte Option festlegen.
Fader Start
Wenn Fader Start für einen Clip oder eine Ebene aktiviert ist, wird der Clip jedesmal von Anfang neu gestartet, sobald Sie die Ebene aufblenden, auf der der Clip läuft.
Dies ist praktisch bei Clips, die exakt zum Zeitpunkt des Aufblendens beginnen sollen, etwa Songtexte oder Intro-Animationen. Man kann die Clips startbereit auf einer Ebene triggern und zum richtigen Moment mit einem Fade-In starten.
Tipp! In Kombination mit dem weiter unten beschriebenen „Pick-up Playmodus“ kann man diese Funktion auch in einen Fader Stopp verwandeln. Der Clip wird dann beim Abblenden der Ebene pausiert und an dieser Stelle beim Aufblenden wieder fortgesetzt.
Man kann Fader Start pro Clip (Clip > Fader-Start) oder für die ganze Ebene (Ebene > Fader-Start) einstellen.
Spalten-Trigger ignorieren
Mit dieser Option kann man einen Clip oder eine ganze Ebene „sperren“, damit dieser spezielle Clip beim Triggern einer anderen Spalte nicht ersetzt wird, sondern einfach weiterspielt. Diese Option gibt es in den Clip- und Ebenen-Menüs.
Dies ist besonders nützlich, wenn Sie einen einzelnen Clip als Background verwenden oder Resolume zum Aufnehmen eines Video-Clips einsetzen und beim Mixen einen einzelnen Audio-Track durchlaufen lassen möchten.
Größe ändern
Hier können Sie Ihre Clips mit den Funktionen Fill/Fit/Stretch schnell an die aktuelle Größe der Komposition anpassen oder zu den ursprünglichen Pixel-Abmessungen zurückkehren.
Diese Einstellung ist nicht dauerhaft! Sie sorgen damit nur dafür, dass alle Clips die korrekte Größe haben. In den Clip-Eigenschaften können Sie die Werte dann feineinstellen.
Sie wissen nicht, was Fill, Fit und Stretch genau bewirken? Die genaue Erklärung folgt weiter unten bei der detaillierten Besprechung der Clip-Eigenschaften.
Miniaturbilder
Oh ja! Man kann das Miniaturbild eines Clips auf den aktuellen Frame aktualisieren oder sogar auf den Look bei angewandten Clip-Effekten. Wenn Sie ganz wählerisch sind, können Sie sogar ein Standbild von der Festplatte laden.
Und wenn Sie mit den Änderungen an den Miniaturbildern nicht zufrieden sind, können Sie jederzeit zum Original zurückkehren.
Dauerhafte Clips
Dauerhafte Clips bleiben auf allen Decks erhalten. Im Clip-Menü kann man einen oder mehrere Clips als dauerhaft markieren. Beim Wechsel zu anderen Decks werden diese dauerhaften Clips immer in den gleichen Slot geladen.
Dies ist besonders praktisch bei längeren Shows, bei denen man immer auf ein bestimmtes Clip-Set zugreifen, aber nicht an ein einziges Deck gebunden sein möchte. Dazu zählen Promotor-Logos, Flashes oder Live-Kameras.
Sie hatten einen wichtigen Clip in einem Deck, der jetzt von einem dauerhaften Clip verdeckt wird? Kein Problem!
Resolume weist Sie darauf hin und zeigt den anderen Clip oben links als kleines Miniaturbild an. Mit diesem Miniaturbild kann man den Clip befreien, indem man ihn auf einen leeren Slot zieht.
Ausschneiden/Kopieren/Einfügen/Umbenennen/Leeren
Wenn Sie die Tastenkürzel STRG-C und STRG-V tatsächlich noch nicht kennen sollten, fragen Sie einen guten Freund um Rat.
Aber auch: Hut ab!! Ohne Kopieren/Einfügen hätte ich mein Studium wahrscheinlich nicht geschafft.
Effekte einfügen
Eine besondere Option ist 'Effekte einfügen'. Damit kann man mit STRG-C einen Clip in den Speicher kopieren und anschließend mit 'Effekte einfügen' nur dessen Effekte in einen oder mehrere andere Clips einfügen. Manche Nutzer kennen diese Funktion vielleicht von Final Cut Pro. Es ist eine schnelle Möglichkeit, um einem Set von Clips den gleichen Look zu geben.
Zeigen & Entfernen
Die Option "Im Finder anzeigen" ("Im Explorer anzeigen" bei Windows) öffnet ein Finder- oder Explorer-Fenster, in dem der Clip gewählt ist. Die Option "Im Datei-Browser anzeigen" zeigt den Clip in Resolumes eigenem Browser an. Eine nützliche Funktion, um ganze Sets von Content zu ersetzen.
Mit den "Video bzw. Audio entfernen" Optionen wird die Video- oder Audio-Spur aus dem Clip gelöscht.
Vorsicht! Wenn die Audio-Spur fehlt und Sie dann auch noch die Video-Spur entfernen, wird der Clip gelöscht! Wir haben Sie gewarnt!
Schnappschuss
Diese Option macht ein Standbild im .png Format vom aktuellen Look des Clips. Sie speichert den Frame unter "Dokumente/Resolume/Recorded" und importiert ihn zusätzlich in den ersten leeren Clip-Slot der untersten Ebene.
Clip-Farben
Jawohl! Sie können jetzt jedem Clip oder Clip-Set eine eigene pastelltönige Farbe geben.
Auto Pilot
Bei Aktivierung des Autopiloten spielt Resolume automatisch einen anderen Clip ab, sobald der aktuelle Clip endet. Dies kann wahlweise der nächste oder der vorherige Clip, ein zufällig gewählter Clip, der erste oder letzte Clip einer Ebene oder sogar ein spezieller Clip sein.
Man kann den Autopiloten auch für die ganze Ebene einschalten. Praktisch für einen kurzen Toilettenbesuch oder ein kurzes Fan-Gespräch.
Loops
Mit dem Loops-Wert kann man steuern, wie oft ein Clip loopt, bevor er die Auto Pilot-Funktion ausführt.
Ebenenabhängig
Standardmäßig ist der Auto Pilot-Wert eines Clips auf "Ebenenabhängig" eingestellt. Er orientiert sich bei seinen Aktionen an der Auto Pilot-Einstellung der Ebene. Wenn also der Auto Pilot der Ebene auf die Wiedergabe des nächsten Clips eingestellt ist, spielen alle Clips, die auf "Ebenenabhängig" gesetzt sind, den nächsten Clip ab.
"Ebenenabhängig" ist dann besonders nützlich, wenn Sie den Auto Pilot als Teil Ihrer Live Performance ein- und ausschalten möchten. Sie können an einer Stelle die Einstellung ändern und alle Clips folgen automatisch.
Wenn Sie den Auto Pilot beim Programmieren komplexerer Sequenzen nutzen möchten, sollte Sie ihn lieber pro Clip einstellen.
Clip-Eigenschaften
Die Clip-Eigenschaften liefern wichtige Infos über den Clip. Spezielle Dinge wie den Codec und die FPS, aber auch Nützliches wie Länge und voreingestellte BPM.
Wenn Sie die einzelnen Audio- und Video-Eigenschaften aufklappen, können Sie auf einige Feintuning-Optionen zugreifen.
Audio-Eigenschaften
Die Audio-Eigenschaften sind nur sichtbar, wenn der Clip eine Audio-Spur hat.
Mit dem X-Button wird die Audio-Spur aus dem Clip entfernt, falls diese im Video nicht benötigt wird.
Mit den Audio-Eigenschaften kann man die Lautstärke des Clips individuell einstellen, um ihn an die Lautstärke anderer Clips auf der gleichen Ebene anzupassen. Auch das Panning ist individuell regelbar.
Video-Eigenschaften
Tipp! Ziehen Sie einen Video-Clip aus dem Browser über den blauen Video-Bereich. Dadurch können Sie den Inhalt ersetzen, aber alle Effekte und Parameteränderungen behalten, die Sie auf das Original angewandt haben!
Damit können Sie den Clip an die Größe der aktuellen Komposition anpassen. Dies ist praktisch, falls Ihr Content nicht bereits die richtige Größe besitzt.
Indem Sie das Icon mehrmals anklicken, können Sie verschiedene Skalierungs-Optionen durchgehen.
- Fill. Der Clip füllt die gesamte Komposition aus, wobei das Seitenverhältnis erhalten bleibt. Hierbei werden eventuell die Seiten oder der obere und untere Rand des Clips abgeschnitten.
- Fit. Der Clip bleibt komplett sichtbar, wobei das Seitenverhältnis erhalten bleibt. Hierbei werden eventuell Seitenbereiche oder obere/untere Ränder des Clips mit Schwarz aufgefüllt.
- Stretch. Der Clip wird auf die Breite und Höhe der Komposition skaliert und nötigenfalls verzerrt.
- Original. Die Originalgröße des Clips wird wiederhergestellt.
Ein Klick auf diese Fläche löscht das Video aus dem Clip und lässt das Audio intakt.
Mit den RGB-Schaltern kann man Farbkanäle aus dem Clip entfernen. Durch Kombinieren der Schalter kann man einen Clip schnell auf die drei Primärfarben Rot, Grün und Blau sowie auf die Sekundärfarben Cyan, Magenta und Gelb einfärben.
Mit dem A-Schalter kann man die Transparenz in einem Clip deaktivieren. Der Schalter ist nur verfügbar, wenn der Clip einen Alpha-Kanal hat.
Wenn man die erweiterten Eigenschaften aufklappt, kann man auf die Interpretationen von Deckkraft, Breite & Höhe, Überlagerung und Alpha-Kanal eines Clips zugreifen.
Deckkraft
Blendet den Clip stufenlos nach Schwarz aus.
Breite & Höhe
Hier kann man die Auflösung des Clips mit exakten Pixelwerten ändern.
Überlagerung
Bestimmt, welche Überlagerung der Clip verwendet, wenn er auf einer Ebene abgespielt wird. Solange der Clip läuft, ist die für die Ebene gewählte Überlagerung außer Kraft gesetzt.
Alpha-Type
Hier legt man fest, wie die Alphakanal-Information im Clip interpretiert wird. Die Voreinstellung ist „Premultiplied“ (vormultipliziert). Sie wird auch von After Effects für Exporte mit einem Alphakanal verwendet und dürfte meistens passen.
Wenn Sie an den Rändern seltsame Lichthöfe bemerken, sollten Sie wahrscheinlich zu „Straight“ (normal) wechseln.